.

Wer keine Chance hat, sollte sie nutzen.

Der DMV-Pokal ist das Pendant im Minigolf zum bekannten DFB-Pokal im Fußball. Ich
weiß nicht, wann der 1. BGC Hannover das letzte Mal an diesem Wettkampf teilgenommen
hatte, aber das muss schon sehr lange her sein. Unser Sportausschuss hatte sich nach
der Saison 2024 im Herbst letzten Jahres dafür ausgesprochen, dass es mal wieder Zeit
dafür wäre, und eine Mannschaft beim DMV für die Pokal-Saison 2025-2027 gemeldet.
(Anmerkung: Die Pokalspiele finden in mehreren Runden, zunächst regional auf
Verbandsebene und anschließend überregional außerhalb des festen Punktspielbetriebes
statt, daher zieht sich eine Saison über 2½ bis 3 Jahre.) Für die erste Runde (innerhalb
des MVBN) bekamen wir eine sog. wildcard (also ein Freilos) und in der zweiten Runde
den 1. MGC Göttingen mit dem Heimrecht für Hannover zugelost. Ein echt schwerer
Gegner, denn wir wussten, dass die „Göttingen Pirates" sowohl auf Eternit kaum
schlagbar, als auch gut mit unserer Beton-Anlage vertraut sind, wie sie bei unserem
Heimspiel in der 3. Bundesliga wie auch dem Ranglistenturnier im Frühjahr unter Beweis
gestellt hatten.

So ein Pokalspiel hat seine Besonderheiten. Es treten jeweils mindestens 5 Spieler (plus
ggf. ein Ersatzspieler, der im Turnier eingewechselt werden kann,) aus mindestens 3
Kategorien in festgelegten Paarungen für 3 Runden gegen einander an. Das erinnert ein
wenig an den Matchplay-Modus der German-Team-Chellange, es wird aber im normalen
Spielmodus (Strokeplay = jeder Schlag wird gezählt) gespielt. Es gibt keinen festen
Termin sondern ein Zeitfenster von mehreren Monaten, wo sich die beiden Mannschaften

auf einen Termin für das Spiel einigen müssen. Die Heim-Mannschaft darf sich
aussuchen, auf welcher ihren Anlagen sie spielen möchte. Dafür muss sie aber die
Reihenfolge ihrer Spieler zuerst benennen, während die Gast-Mannschaft dagegen
setzen kann, somit also die Paarungen bestimmt.

Vom Sportwart (Rene) wurde Max mit der Koordination beauftragt. Als erstes versuchte
er einen geeigneten Termin zu finden und die Spieler, die an dem Pokalspiel teilnehmen
möchten. Letztendlich kollidierte der Termin leider mit dem zeitgleich (in Göttingen!)
stattfindenden MVBN-Pokal und Max konnte neben sich, Kai und Rene noch die Senioren
Ulf-Michael und Thomas (meine Wenigkeit) als Mitspieler akquirieren. Dass die Pirates
hochrangig besetzt wären, stand schon vor dem Termin fest. Und mit fünf BundesligaSpielern (davon 2 amtierende Mannschaftsweltmeister) war von vornherein klar, das wird
zu Gunsten von Göttingen ausgehen. Daher gab Rene vor dem Spiel die Losung aus:
„Lasst uns zusehen, dass wir ihnen es schwer machen!" Und Max meinte „Wenn wir am
Ende mit 2 Punkten rauskommen, können wir zufrieden sein."
Für das Training am Samstag fehlte uns noch ein sechster Mann. Hier hat sich Matthias
Wille als Trainings-Body angeboten. Als Turnierleiter suchte ich nach geeigneten
Vordrucken für die Mannschaftsaushänge, fand aber keine auf den DMV- bzw. MVBNSeiten. So habe ich mir eigene Vorlagen entworfen, die auch als Turnierprotokoll genutzt
werden könnten. Dann haben wir unsere Spielerreihenfolge gesetzt. Die GöttingenPirates entschieden sich freundlicherweise dafür, ihre Spieler zu alterskongruenten
Paarungen (jeweils die jüngsten und ältesten gegen einander) dagegen zu setzen.

Sehr fair! Und so sahen die Paare dann aus:
Rene Kreitz (H) vs. Erik Dettmer Meléndez (H)
Ulf-Michael Wolff (SM2) vs. Konrad Jahr (SM2)
Thomas Grobe (SM2) vs. Andreas von dem Knesebeck (SM2)
Max Obermeier (H) vs. Jasmin Bothmann (D)
Kai Klenzmann (SchM) vs. Marcel Waleska (H)

Wie schon am Samstag hatten wir am Turniersonntag bestes Minigolfwetter mit
schönstem Sonnenschein und mäßigem Wind, der aber gelegentlich ein paar Böen über
die Anlage schickte. Beste Bedingungen um entspannt in das Turnier zu starten.
Nach der ersten Runde sah es tatsächlich knapper aus, als wir vermutet hatten. Die
Ergebnisse der Paare lagen relativ dicht zueinander - außer bei Kai, der keinen guten
Start erwischt hatte. Sollte da noch etwas möglich werden? Die zweite Runde verlief
zunächst ähnlich, nur dann brannte Jasmin mit ihrer 24 eine blaue Runde auf die Bahnen
und verbesserte den seit Jahren in der Damen-Kategorie bestehenden Bahnenrekord
gleich um 2 Schläge. Mein Gegenspieler, Andreas v.d.K., der bei unserem Punktspiel im
April noch mit durchschnittlich 26 Schlägen pro Runde brillierte, blieb weiterhin unter
seinen Möglichkeiten und nach 2 Runden hatten wir beide Gleichstand.

Ich muss zugeben, für mich war es eine besondere Herausforderung gegen einen
(Senioren-)Weltmeister anzutreten, aber Andi ist auch ein Freund und ein großartiger
Spielpartner. Wir hatten beide Spaß und motivierten uns gegenseitig. Das gab mir einen
enormen Schub und so gelang mir ein Ass nach dem anderen. Zur Mitte der letzten
Runde wurde es sehr spannend und auch auf den Zuschauerrängen absolut still.
Während Andi die dritte Runde mit einer 26 abschloss, errang ich als zweiter Spieler an
diesem Tag ein blaues Ergebnis. Mit meiner 24 hatte ich den Senioren2-Bahnenrekord
von Peter Nowsky (ebenfalls aus Göttingen) vom diesjährigen Ranglistenturnier
eingestellt. Die dritte blaue Runde erspielte sich Marcel mit einer 24 in seiner letzten
Runde. Leider kein weiterer Rekord, denn für die Herren liegt der Rekord (seit 2021) bei
22 Schlägen. Aber drei blaue Runden an einem Tag ist schon herausragend, wenn man
bedenkt, dass seit 2001 bis zu diesem Tag auf unserer Beton-Anlage erst 15 blaue Runden
gespielt wurden.

Die 78 Schläge von Marcel war dann auch die Tagesbestleistung. Max hatte mit seinen 84
Schlägen (auf 3 Runden) ein sehr gutes Gesamtergebnis, blieb aber gegen eine
Weltmeisterin wie Jasmin (mit 79 Schlägen) ehrlicherweise chancenlos. Michael lag vor
der letzten Runde noch ein Schlag vorn, aber dann verließ ihn das Glück, so dass auch
Konni sein Mitspieler zugeben musste, dass er es nicht nachvollziehen konnte, warum bei
ihm die Bälle fielen, während Michaels Bälle bei identischen Schlägen an mehreren
Bahnen knapp neben dem Loch liegen blieben. Rene und Kai hatten irgendwie nicht ihre
besten Tage erwischt. Somit blieb es bei einem gewonnen Duell für Hannover und vier für
Göttingen. Wir gratulieren unseren Göttinger Freunden zum Sieg und wünschen ihnen für
die nächste DMV-Pokal-Runde viel Erfolg. Gut Schlag, Pirates!

Für den 1. BGC Hannover
Thomas Grobe
- Pressewart

Dieser Artikel wurde bereits 8 mal angesehen.

Powered by Papoo 2012
691300 Besucher